4. Oktober 2011

Internet aus der Wand

Das Internet kommt aus der Wand in meinem Büro. Natürlich sprudelt es nicht einfach wie die frische Quelle im Gedicht. Und ebenso wenig plätschert es nachher als munteres Bächlein durchs Büro. Das Internet wird vielmehr aufgefangen von einer grauen Kiste, die auf die Mauer geschraubt ist. Die Techniker sprechen von einem NT-Kasten. Auf diesem steckt der sogenannte Splitter, in den das Internet sich anschliessend ergiesst. Danach fliesst es durch ein Kabel zum Router und von da über ein weiteres Kabel zum PC.  Oder fliegt über WLAN zu Notebook, SmartPhone, Tablet und Internet-Radio.



Und all diesen Geräten mangelt es in letzter Zeit ab und zu für Minuten oder Stunden an Internet.  Der erste Techniker am Telefon war überzeugt, dass das Problem vom NT-Kasten herrührt und erteilte den Auftrag, das Ding auszuwechseln. Doch der damit Beauftragte meinte ebenfalls aus sicherer telefonischer Distanz, es liege am Splitter. Und ausgewechselt wurde schliesslich vom Mann vor Ort der Router. Ob seine Diagnose richtig war, muss sich nun weisen. Wenn es in den nächsten Wochen keine Unterbrechungen mehr gibt im Internet, dann war tatsächlich der Router die Ursache gewesen.

Ich bin indes skeptisch. Verstehe zwar nichts von Technik, habe aber in grauer Vorzeit einmal Philosophie studiert und dabei die Gesetze der Logik kennen gelernt. Und laut diesen sollte es an keinem der Geräte liegen. Aus dem einfachen Grund, weil der Fernseher sein Internet ebenfalls aus dem Router und damit über die gleiche Apparatekette und aus der gleichen Wand bezieht. Und der Fernseher läuft unentwegt weiter, wenn den anderen Geräten das Internet ausgeht. Daher müsste die Ursache aus meiner Sicht anderswo zu orten sein. Aber Vorsicht: das folgere ich wie gesagt aufgrund der Logik des Aristoteles. Und der verstand womöglich noch weniger als ich vom Internet...

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